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Akute Baucherkrankungen

Akute Baucherkrankungen

Bei akuten Baucherkrankungen (akutes Abdomen) gehören plötzlich stark auftretende Bauchschmerzen zu den häufigsten Symptomen. Diese sollten zeitnah abgeklärt werden.

Wir behandeln bei uns das ganze Spektrum abdominaler chirurgischer Notfälle. Die häufigsten stellen wir Ihnen kurz vor:

Akute Blinddarmentzündung (Appendizitis acuta)

Die Blinddarmentzündung ist einer der häufigsten chirurgischen Notfälle überhaupt. Ist der Blinddarm bei der Vorstellung bereits durchbrochen (sogenannt perforiert) kann ein mehrtägiger Spitalaufenthalt drohen. Das Entfernen des Blinddarms beseitigt das Problem – ein in der Regel kleiner und unkomplizierter Eingriff. Blinddarmentfernungen werden heutzutage minimal-invasiv (laparoskopisch) mit 3 kleinen Bauchschnitten <1cm durchgeführt. Der durchschnittliche Spitalaufenthalt beträgt ein bis zwei Tage.

Erkrankungen der Gallenblase

Die Gallenblase kann sich auf vielen Wegen äussern – kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, die nach einer Weile (in der Regel 20-30 Minuten) wieder nachlassen, sind meist auf Gallensteine (Cholezystolithiasis) zurückzuführen. Dies erfordert in der Regel keine Notfalloperation, aber die Gallenblase sollte in den nächsten Wochen bis Monaten entfernt werden, um weiteren Koliken vorzubeugen. Lässt der Schmerz im rechten Oberbauch nicht mehr nach und ist ggf. begleitet von Fieber, handelt es sich meist um eine Gallenblasenentzündung (Cholezystitis). In dieser Situation wird die Gallenblase vorzugshalber notfallmässig entfernt, auch hier mittels minimal-invasiver Methode. Wenn Sie eine Gelbfärbung der Haut und Skleren beobachten, könnte ein Gallenstein den Galleabfluss blockieren. Diese Situation wird interdisziplinär angegangen: die Kollegen der Gastroenterologie entfernen den blockierten Stein mittels einer erweiterten Magenspiegelung (ERCP), und im Anschluss (möglichst während desselben stationären Aufenthaltes) wird die Gallenblase durch uns entfernt. Die Operation erfolgt in der Regel laparoskopisch (in Schlüssellochtechnik) und der Spitalaufenthalt beträgt 2-3 Tage. 

Darmverschluss (Ileus)

Ein Darmverschluss kann viele Ursachen haben. Bei voroperierten Patienten ist der Auslöser für eine Blockade häufig eine «Abknickung» des Darmes durch einen inneren Narbenstrang (sogenannte Bride). Je nach Untersuchungsbefund kann in manchen Fällen eine Operation vermieden werden und der Darm "entwirrt" sich wieder von selbst. Ist dies nicht der Fall, muss die Bride operativ durchtrennt und ggf. gar ein Teilstück des Darmes entfernt werden. Wenn immer möglich werden diese Eingriffe in Schlüssellochtechnik durchgeführt, bei ausgedehnten Verwachsungen kann aber auch ein grosser Bauchschnitt notwendig sein.  Andere Gründe für einen Darmverschluss sind Tumoren (typischerweise im Dickdarm) oder eingeklemmte (sog. Inkarzerierte) Leistenbrüche/Narbenbrüche, wo sich ein Darmstück im Bruch verfängt und von der Bruchlücke eingeschnürt wird. Auch diese Notfälle benötigen eine individuell auf die Situation und den/die Patient:in angepasste operative Behandlung.

Divertikulitis

Die Entzündung des linksseitigen Dickdarms ist in der westlichen Welt häufig. Dies wird zum Teil auf die ballaststoffarme Ernährung, Übergewicht und Bewegungsarmut zurückgeführt. Mit zunehmendem Alter nimmmt auch die Häufigkeit der Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel) zu. Divertikel können sich aus bisher noch unklaren Gründen entzünden. Leichte Entzündungen klingen meist von selbst oder mithilfe einer Antibiotikatherapie ab. Kommt es im Rahmen der Entzündung zu einem Darmdurchbruch, kann jedoch eine operative Entfernung des betroffenen Darmabschnittes notwendig werden. Wir versuchen auch hier wann immer möglich minimal-invasiv vorzugehen, in seltenen Fällen kann jedoch ein Bauchschnitt oder gar die temporäre Anlage eines künstlichen Darmausganges notwendig werden.